19.- 22.05.10 Grevener Zeitung (1)
Geschichte ganz nah
Neu gegründeter Heimatverein-Arbeitskreis führt Olfener Gäste durch Greven
Greven • Greven hat viel zu bieten - davon überzeugten sich jetzt 26 Heimatvereinsmitglieder aus Olfen.
Die Olfener zwischen 54 und 82 Jahren waren mit dem Rad, zum Teil elektrisch unterstützt, nach Gimbte gekommen, wo sie im Hotel Schräder Quartier bezogen. Der neu gegründete Heimatverein-Arbeitskreis „Geführte Radtouren in Greven" brachte den Gästen interessanteste Dinge Grevens nahe.
Dazu machten sich zehn Grevener Radsportfreunde am Donnerstagmorgen aus Greven auf den Weg nach Gimbte, um die Olfener abzuholen. Das erste Ziel waren die Bockholter Berge, wo man am Lönsstein Halt machte, um sich die Rückverwandlung dieses Naturschutzgebietes in das ursprüngliche Heidegebiet anzuschauen. Dem Emsauenweg folgend, gelangte die Gruppe zum Kanalübergang an der Alten Fahrt, wo schon ein kompetenter Informant wartete.
Aufmerksame Zuhörer
Dr. Michael Kösters-Kraft hatte den Dortmund-Ems-Kanal einst zum Thema seiner Doktorarbeit gemacht und wusste deshalb viel über den Kanal zu berichten. Die Olfener, die selbst an diesem Kanal wohnen, waren sehr aufmerksame Zuhörer.
Weiter ging es zur St. Wendelin Kirche in Bockholt, die für die Besucher an diesem Morgen geöffnet war. Herbert Runde, Leiter des Arbeitskreises, stellte die Bockholter Bauernschaftskirche vor. Dann war es nicht mehr weit zur Mühle von Schulze Schleithoff, eine Wassermühle aus der Zeit des beginnenden 19. Jahrhunderts, die bei Bedarf jetzt noch zur Stromerzeugung in Gang gesetzt werden kann. Im „Glanedörfchen" Schmedehausen stand die unter Denkmalschutz stehende Dorfkirche von 1864 im Vordergrund und die restaurierte Schutzengelskulptur, die von 1951 bis 1969 in der Kirche und seit 2006 außerhalb der Kirche aufgestellt ist.
Näheres zur Geschichte der Kirche und zur Schutzengelfigur steuerte Schmedehausen-Kenner Peter Jalufka bei. Jetzt wurde es aber Zeit, sich auf den Weg zum Franz-Felix-See zu machen. In der dortigen Gaststätte wartete nämlich schon das Mittagessen. Frisch gestärkt radelte die Gruppe über den Weg Hüttruper Heide Richtung Sachsenhof, wo Hans-Dieter Bez, Vorsitzender des Heimatvereins Greven, einen Vortrag über Entstehung und Funktion dieses geschichtlichen Ortes hielt.
Fröhlicher Ausklang
Bez war es auch, der die Gruppe in Greven zur Stadtführung empfing. Damit war das Programm beendet und die Gruppe steuerte zum fröhlichen Ausklang mit Grillen und Getränken den Museumshof Averkamp an.
• jp
Grevener Zeitung (2)
Links der Ems gibt 's viel zu entdecken
Geführte Radtouren in Greven
Teil zwei: Über Aldrup zum Max-Clemens-Kanal
Greven • „Greven links der Ems" hieß es am zweiten Tag der geführten Radtour für die Radfahrfreunde aus Olfen (die GZ berichtete).
Pünktlich standen zehn Mitglieder des Arbeitskreises „Geführte Radtouren" aus Greven vor den Hotel Schräder, um die Gäste aus Olfen abzuholen. Über die Mühlenstraße ging es zunächst zur Wassermühle des Schulzen Höping Pellengahr. Dort bewunderte man auch den restaurierten Speicher, der jetzt als Wohnhaus dient.
Dann gab es einen Abstecher zur ehemaligen Aldruper Volksschule, wo die Künstlerin Claude Cuntz die Radfahrgruppe freundlich empfing. Sie stellte die Aktionen der Künstlerkolonie im Atelier „Alte Schule" vor und berichtete von vier ereignisreichen Jahren in Sachen Kunst. Über den Aldruper Brink, die Aldruper Heide und die Straße „Am Vosskotten" gelangte die Gruppe zum Westeroder See und von dort entlang dem Max-Clemens-Kanal zur Gaststätte Wermelt. Dort berichtete Peter Jalufka über den Kanal, der im 18. Jahrhundert die Stadt Münster mit der Nordsee verbinden sollte. Versandete Hoffnung!
Auf nach Reckenfeld
Jetzt war es Zeit für das Mittagessen. Das wurde auf dem Bauernhof Bönstrup eingenommen, wo ein modernes Restaurant entstanden ist. Gestärkt steuerte man wieder den Max-Clemens-Kanal an, um nach Reckenfeld zu gelangen. Hier hatte Manfred Rech seinen großen Auftritt.
Detailliert schilderte er Reckenfelds einmalige Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte vom Munitionslager zur modernen Gartenstadt. Die beiden Kreisel-Skulpturen, Symbole für Reckenfelder bürgerliches Engagement, wurden aufgesucht und erklärt, bevor man sich im Blumenkaffee an der Bahnhofstraße wieder erholen konnte. Nun war nur noch die letzte Station, die Burg Schöneflieth mit Hans-Dieter Bez, zu absolvieren, dann konnten die recht müden Qlfener zurück nach Gimbte ins Hotel. „Eine gelungene Sache", fanden sowohl die geführten Olfener als auch die führenden Grevener. Geführte Radtouren werden in Zukunft zum festen Programm des Heimatvereins gehören.
• jp