Der Stückgut-Frachtverkehr auf der Lippe

Lippeüberquerung vor 150 Jahren

von Ludwig Pago


Im Jahre 1857 übernahm der Wirt Joseph Tenkhoff den Betrieb der Fähranstalt an der Rauschenburg bei Olfen.

 

Inhaber der Fährgerechtigkeit war der Freiherr von Twickel zu Havixbeck. Es gehörte offensichtlich zum Vertragsinhalt, dass der Pächter Tenkhoff neben dem Fährbetrieb die Verladestelle der Lippeschifffahrt mit zu verwalten hatte. Ab dem Jahre 1859 jedenfalls ist der Umschlag an Stückgut in einem vom Verfasser so genannten „Frachtbuch“ nachgewiesen.

 

Das Frachtbuch

Dieses Dokument befindet sich bis heute im Besitz der Familie Tenkhoff in der Gaststätte zur Rauschenburg. Das Frachtbuch vermittelt  interessante Einblicke in Art und Umfang der Schiffsladungen, die kalendarisch dokumentiert sind.

In den Kopfspalten des über 140 Jahre alten Journals sind die folgenden Details vorgegeben: 

  • Datum des Eingangs
  • Zeichen der Colli
  • Nummer der Colli
  • Art u. Anzahl der Colli
  • Inhalt
  • Gewicht nach Ctnr. u. Pfund
  • Der Absender Namen u. Wohnort
  • Der Empfänger Namen u. Wohnort
  • Art der Versendung (Taxe oder Franko)
  • Frachtkosten bis Verladestelle
  • Kosten für die Zustellung                               

In dem weiter unten wiedergegebenen Auszug aus dem Frachtbuch sind beispielhaft die Geschäftsvorfälle des Jahres 1860 ausgedruckt. Aus Platzgründen sind nur die Ladungen, die für die Gemeinde Olfen bestimmt waren, veröffentlicht.


Die letzten Aufzeichnungen sind für Juni 1870 nachgewiesen.


Als Versandorte sind flussabwärts ständig wiederkehrend die Städte Wesel, Dorsten und Haltern genannt.


Oberhalb der Rauschenburg sind Frachteingänge von Hamm und Lünen nachgewiesen.


Auszug aus dem Frachtbuch der Verladestelle 'Rauschenburger Fähre'

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Stückgüter - Ausgegliedert nach Art und Menge 

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