Der Arbeitskreis Geschichte hat einen digitalen Stadtrundgang erstellt. Entlang der in Olfen aufgestellten Foto-Stelen können Sie die historischen Seiten der Stadt Olfen und des Ortsteils Vinnum auf eigene Faust entdecken und viel Interessantes über die Geschichte der Orte erfahren.
Die Stelen sind mit einem QR-Code versehen. Damit haben Sie die Möglichkeit, weitere Informationen über die besuchten Orte zu erhalten.
Flyer
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22.04.24
1 Heimathaus ► ...
2 Vogelnest-Skulptur ► ...
3 ehemaliges St. Marien-Krankenhaus ► ...
4 Oststraße ► ...
5 Marktstraße ► ...
6 Heimatdichter Bernhard Holtmann Statue ► ...
7 Stadtpark / alter Friedhof ► ...
8 Mahnmal ► ...
9 Unser Leohaus ► ...
10 Zur Geest / ehemaliges Mahnmal ► ...
11 Funnenkampstraße ► ...
Zur Geest ► ...
12 Geburtshaus Wiesmann ► ...
13 Haus Simon ► ...
14 Marktplatz ► ...
15 Kirchstraße ► ...
Rektoratschule ► ...
17 Gedenktafel Stadtbrand ► ...
18 Neustraße ► ...
19 Kaiserliches Postamt ► ...
20 Baumschule ► ...
21 Kittbrunnen ► ...
22 St. Vitus-Kirche ► ...
23 Wieschhofgrundschule ► ...
24 Alte Fahrt Dortmund-Ems-Kanal (DEK) ► ...
25 Altes Hafenbecken ► ...
26 Schiefe Brücke ► ...
27 Christuskirche ► ...
28 Stadthalle und Festplatz - Zur Geest ► ...
29 Nordstraße ► ...
30 Gräber an der Eversumer Str. ► ...
31 Pumpwerk Sülsen ► ...
32 Dreibogenbrücke Lippe
33 Dreibogenbrücke Stever
34 Papiermühle Lippe ► ...
35 Ruine Rauschenburg ► ...
36 Füchtelner Mühle ► ...
37 Haus Füchteln ►...
38 Schloss Sandfort ► ...
39 Kirche St. Marien Vinnum ► ...
Das Gebiet der heutigen Gemeinde Olfen ist ein besonders altes Siedlungsgebiet. Bereits seit der Bronzezeit gab es hier eine mehr oder weniger kontinuierliche Besiedelung. Wie sich 2010 herausstellte betrieben sogar die Römer hier ein Militärlager.
Haupthof Ufloo
Den Ursprung der heutigen Stadt bildet ein großer Haupthof namens Ulfloo (Olfen) der erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 889 erwähnt wird. Dieser Haupthof, zu dem ca. 30 Familien gehörten, war zum Schutz mit einer Gräfte umzogen und lag im Bereich der heutigen Wasserburg.
Als Pfarrei ist Olfen mit den Bauernschaften Kökelsum, Rechede, Olfen, Vinnum und Sülsen erstmals 1166 nachweisbar, die älteste Kirche Olfens stammt aber wohl schon aus dem 9. Jahrhundert.
Wigbold
Aus dem Haupthof Olfen entwickelte sich mit der Zeit durch Siedlungsverdichtung eine kleine Ansiedlung, bereits 1436 als Wigbold bezeichnet. Darauf verweist auch das „W“ im Olfener Stadtwappen. Seit dem 16. Jahrhundert führte Olfen auch ein eigenes Siegel.
Genauere zeitliche Angaben sind kaum möglich, da unter anderem beim Olfener Stadtbrand von 1857 zahlreiche Urkunden verloren gingen.
Olfen wird preußisch
In der Verwaltung brachte das Jahr 1803 einen großen Einschnitt. Olfen kam im Jahr des Reichsdeputationshauptschlusses vom säkularisierten Fürstbistum Münster an den preußischen Staat.
Vorübergehend (1808 – 1816) gehörte Olfen zum Großherzogtum Berg. Als Titularstadt wurde Olfen dem Kreis Lüdinghausen zugeordnet. Seit 1831 wurde der ehemalige Wigbold als Titularstadt und die Bauerschaften als Gemeinde Olfen-Kirchspiel separat verwaltet. Zusammen bildeten sie das Amt Olfen.
Seit der Kommunalreform von 1975 bilden Olfen-Stadt und Olfen-Kirchspiel gemeinsam die Stadt Olfen - mit Vinnum als einzigem separat ausgewiesenem Ortsteil. Ebenfalls seit 1975 gehört Olfen nun dem Kreis Coesfeld an.
Einwohnerzahl
Die Zahl der Einwohner stieg in den ersten Jahrhunderten nur langsam. Rückschlüsse auf die Zahl der Einwohner lässt die Anzahl der Feuerstätten zu:
Bis 1870 lebte noch die Mehrheit der Einwohner in den Bauerschaften, erst danach in der Stadt. Die Einwohnerzahl Olfens vermehrte sich erst zwischen 1820 und 1870 um die Hälfte.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs die Einwohnerzahl Olfens dann stetig an: von 1.132 im Jahr 1832 auf 1.847 im Jahr 1905.
Einen rasanteren Anstieg der Einwohnerzahlen wie etwa im Ruhrgebiet gab es nicht, da Olfen um 1900 landwirtschaftlich geprägt blieb. Auch wenn einige Olfener in den nahe gelegenen Zechen Arbeit fanden, schaffte es der Kohlebergbau nicht über die Lippe und Olfen wurde so kaum von der Industrialisierung getroffen.
Einen deutlicheren Anstieg der Einwohnerzahlen gab es erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Direkt nach Kriegsende durch den Zuzug von Flüchtlingen und vermehrt nach der Kommunalreform von 1975.
Viele Einwohner arbeiteten zwar südlich der Lippe, wollten aber im ländlichen Norden leben. So stieg die Zahl der Einwohner von 7.853 im Jahr 1975 auf 12.221 im Jahr 2010. Dieser Zuzug machte die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete notwendig.