Echte Heimat - Heimatverein Olfen 

Digitaler Stadtrundgang - St. Marien Vinnum

 

Katholische Pfarrkirche St. Vitus

Die heutige Pfarrkirche St. Vitus wurde in den Jahren 1877-1880 erbaut. Sie ist die vierte Pfarrkirche Olfens.

 

Die ersten drei Kirchen in Olfen

Die erste Kirche in Olfen wurde bereits im 9. Jahrhundert errichtet.
Als diese Holzkirche zu klein für die wachsende Gemeinde wurde brach man sie ab und erbaute zwischen 1100 und 1150 die zweite Pfarrkirche auf dem Gebiet Olfens.
Zwischen 1450 und 1460 entstand dann das dritte Kirchengebäude. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde aber auch diese Kirche zu klein. Olfen zählte mittlerweile rund 3.000 Einwohner.

 

Vierte Kirche

Der Architekt Hilgar Hertel entwarf die heutige Kirche mit 800 Sitz- und 400 Stehplätzen und den Maßen von 46,1m in der Länge und 21,5 m in der Breite. Der Turm sollte 66 m hoch werden. Da man zu dieser Zeit noch keinen Gedanken an Denkmalschutz verlor, entschied man sich aus Kostengründen die Kirche aus dem 15. Jahrhundert Stück für Stück abzubrechen. So konnte die alte Kirche während der Bauzeit noch für Gottesdienste genutzt werden.

 

Instandhaltungsarbeiten

Gravierende Veränderungen am äußeren Erscheinungsbild gab es seit her nicht. Allerdings waren immer wieder Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten erforderlich.

 

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg waren Arbeiten am Dach und am Turm notwendig, um die durch Artilleriebeschuss entstanden Schäden zu reparieren.

  • Am 19.11.1949 wurde der Hahn ersetzt, den die Alliierten vom Turm geschossen hatten.
  • 1953 wurde der Turm in Kupfer gedeckt.
  • 1967/69 wurden der Turm und das Außenmauerwerk ausgebessert und die alten Kirchenfenster durch neue ersetzt.
  • 2008 wurde schließlich die Sakristei renoviert und durch einen Anbau erweitert.
  • 2013-2015 fand die letzte große Außeninstandsetzung statt. Das Mauerwerk und die Fenster wurden ausgebessert, die links und rechts an die Kirche angebauten Windfänge aus den 60er Jahren abgerissen, in das innere verlegt und ein barrierefreier Zugang geschaffen.

Innengestaltung

Im Inneren der Kirche hat es seit der Fertigstellung 1880 deutliche Veränderungen gegeben.

  • 1893 erhielt die Kirche ihre erste Beleuchtung aus Petroleumlampen und nur ein Jahr später einen neuen Innenanstrich.
  • 1910 wurde eine erste Heizung eingebaut.
  • 1913 wurde elektrisches Licht installiert.
  • 1934 und 1935 wurde ein neuer Innenanstrich nötig. Die doppelte Strahlenmadonna fand ihren Platz im Mittelgang der Kirche.
  • 1947 wurde schließlich das Innere der Kirche, das den Krieg völlig unbeschädigt überstanden hatte, grundlegend umgestaltet. Der Altarraum mit dem Hochaltar wurde abgebrochen und um sieben Stufen angehoben um Platz für einen Keller und eine neue Heizungsanlage zu schaffen.
  • 1948 - 1952 fanden weitere Renovierungsarbeiten sowie der Abbruch der Kanzel statt. Abgeschlossen wurden diese Arbeiten 1952 mit einer neuen Ausmalung.
    Die ursprüngliche Innengestaltung des Architekten Hertel war nun fast vollständig verschwunden.
  • 1974 begann - bedingt durch das Zweite Vatikanische Konzil - eine erneute grundlegende Innenrenovierung. Auch die Kirche in Olfen sollte den Erfordernissen der Liturgiereform angepasst werden.
  • 1977 wurde der Altar, der Tabernakel und das Lesepult vom Bildhauer Rudolf Peer aus Köln geschaffen und in der Kirche aufgestellt. Eingeweiht wurde der neue Altar am 11.6.1978 durch Weihbischof Wilhelm Wöste.
  • Im Herbst 2016 findet die vorerst letzte Innenrenovierung ihren Abschluss. Hierbei findet auch der Taufbrunnen einen neuen Platz in der Mitte der Kirche.

Taufbrunnen

Der romanische Taufbrunnen aus dem 13. Jahrhundert ist wohl das älteste Objekt in der Kirche. Er wurde aus Sandstein gehauen und ist über 700 Jahre alt. Nach Fertigstellung der neuen Pfarrkirche 1880 wurde er aus der alten Kirche entfernt und sollte vergraben werden. Glücklicherweise fand er jedoch seinen Weg ins Schloss Sandfort. Graf von Wedel kaufte ihn. Erst am 26.03.1952 kam er im Tausch für das Grundstück, auf dem heute die evangelische Kirche steht, zurück in die Pfarrkirche.

 

JLH